Ulla Horký
Bildende Künstlerin

Ulla Horkýs künstlerisches Schaffen beginnt früh. Als 20jährige Kunststudentin an den ehemaligen Kölner Werkschulen (später FHS Kunst und Design, Medienakademie) stellt sie erstmalig aus. Ihre damaligen Papierarbeiten zeigen bereits einen ausgeprägten eigenen Stil. Ihr Themenkreis: Ontologische Fragen, Geburt, Leben, Tod, die bis heute - neben einem ausgeprägten Interesse an ethnologischen und archäologischen Themen - die vorrangigen Inhalte ihrer Kunst bleiben.

Portrait von Ulla Horký in schwarz-weiss

Ulla Horký

Nach Abschluss des Studiums, als Meisterschülerin bei Professor Karl Marx, ist sie als freischaffende Künstlerin tätig, u.a. erhält sie einen Auftrag für ein Wandbild in der damaligen LZB Wittlich. Für ihre erste große Einzelausstellung in der Artothek Köln entwickelt sie ein zwanzig Meter langes Leporello, welches sie mit archaischen Motiven bemalt. Es entstehen großformatige Bilder auf Papier und sie entdeckt für sich das Medium Fotografie. Bis dahin zählen ihre Arbeiten zu den individuellen Mythologien. In diversen Fotosequenzen setzt sie sich selbst als Protagonistin in Szene und reflektiert ihre schwierige Existenz als junge Künstlerin und Mutter in Titeln wie “Komplizierte Verhältnisse”, “Einsamkeit / Zweisamkeit / Dreisamkeit”, “Das zweite Gesicht”, “Wenn alle Stricke reissen” oder “Das Gewicht der Welt”.

Mit ihren sogenannten “Mumifizierungen” (Plastische Körperabformungen aus Seidenpapier) erhält sie internationale Beachtung und Ausstellungstätigkeit. Angeregt durch eine Reise nach Ägypten ist sie von der dortigen Kultur fasziniert. Neben den Abformungen entstehen Installationen und in einer Fotografie Collage stellt sie sich selbst als Mumienportrait dar. Bei einer Reise in das damals touristisch noch kaum erschlossene Kleinasien/Türkei hat sie auf einem zugewachsenen Grabhügel an der Lykischen Felsenküste ein Déjà-vu. Diese Agora ist ihr “Coming home”, welches sie in dem später entstandenen Bild “Pinara” verarbeitet. Ein faszinierendes Erlebnis, welches sich wiederholen soll. Sie sieht sich selbst, ihre Spuren in Kulturen und Kulten, Mythen und Mythologien in anderen Welten, Zeiten und Orten.

Dabei lebt sie - äußerst bodenständig - im “Hier und Jetzt”. Nach Charlotte und Atlanta in den USA reist sie auf Einladung mit einer Kölner Künstlergruppe, aber ohne Kunst im Gepäck. Der Aufenthalt bei der Gastfamilie, deren Spurensuche nach den ethnischen Wurzeln sowie die riesigen alten Bäume und deren Wurzeln und Äste, inspirieren sie zu den “Roots”, raumfüllenden Wand- und Bodeninstallationen aus umwickelten (“mumifizierten”), bemalten Holzteilen.

Seit den Achtzigern hat Reisen und die damit verbundene Inspiration für ihr Werk höchste Priorität. Durch lange Aufenthalte in der italienischen Toskana entdeckt sie das Licht der “Blauen Stunde”, Ultramarinblau wird die wichtigste Farbe in ihrer Arbeit. 1995 gründet sie mit vier Künstlerkolleginnen die Gruppe R.U.D.E.R. Reisen und Ausstellungen in China, USA, Türkei, Frauenmuseum Bonn und Stadtmuseum Köln folgen. 2009 bereist sie mit F. Becker Bolivien.

Ihre künstlerischen Eindrücke in Fotografie, Malerei, Collage und Installation zeigt der Bundesverband Bildender Künstler in Köln im selben Jahr. 2001 zeigt das das Kölnische Stadtmuseum eine Retrospektive ihres 30jährigen Schaffens. In den letzten Jahren beginnt sie, rückblickend auf ihr riesiges Werk aus 45 Jahren, analoge Fotocollagen zu erstellen mit dem Titel “Die Kunst und ich - ich und die Kunst”.

Sie sieht sich - auch weiterhin - als “Wanderin” und “Reisende” in realen und Kunstwelten. 2015 (mit dem Titel “Lange Reise”) ein Rückblick auf 45 Jahre im Kulturzentrum “Altes Pfandhaus”, Köln

Ausstellungen


Blau Pensionskasse der Caritas, Köln 2018

Köln - Dakar K49, Köln 2019, mit R. Paulsen

Himmel un Äd K49, Köln 2019, mit E. Kuhl

Abstrakt - Konkret Altes Pfandhaus, Köln 2022, mit E. Kuhl